Gewalt scheint nicht mehr zu existieren, der Klimawandel längst vollzogen. Eine bedrohliche Gelassenheit liegt über der abgeschotteten Siedlung, in der sie lebt. An ihren eigenen Namen hat sie keine Erinnerung mehr. Sie verdient ihr Geld damit, andere Frauen zu imitieren, deren Angehörige nicht mit dem Verlust der Geliebten, der Ehefrau, der Tochter zurechtkommen. Während eines neuen Auftrags gerät ihre Welt ins Wanken: Wer ist diese Emma, die sie spielt? Weisen seltsame Phänomene am Rand der Siedlung auf deren Untergang hin? Und warum ist sie selbst so besessen davon, eine andere zu sein?
Amira Ben Saoud gelingt ein fesselndes Debüt, das schwebend leicht grundsätzliche Fragen nach Identität und Beziehungen stellt und danach, was wir uns selbst vorspielen.
Das Gespräch mit Amira Ben Saoud führt die Philosophin Lisz Hirn.
Der Roman „Schweben“ erscheint bei Zsolnay.
Amira Ben Saoud, geboren 1989 in Waidhofen/Thaya, studierte Klassische Philologie, Kunstgeschichte und Komparatistik in Wien. Sie war Chefredakteurin des Popkulturmagazins The Gap und Kulturredakteurin beim Standard. „Schweben“ ist ihr erster Roman.
Lisz Hirn ist die Autorin einer Reihe vieldiskutierter Bücher. Zuletzt publizierte sie „Wer braucht Superhelden? Was wirklich nötig ist, um unsere Welt zu retten“ (2020), „Macht Politik böse? Zehn Trugschlüsse“ (2022) und „Der überschätzte Mensch: Anthropologie der Verletzlichkeit“ (2023).
Hinweis Anmeldung erforderlich. Sitzplätze gibt es nach Verfügbarkeit, es gilt „first come, first served“.
Dauer ca. 90 Minuten
Kosten gratis
Treffpunkt Im Veranstaltungsraum, 3. OG
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel
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Abbildung
Amira Ben Saoud © Erli Grünzweil