Am Ende des 19. Jahrhunderts begannen nationalistische Aktivisten in Österreich-Ungarn das Konzept der nationalen Kultur zu politisieren. Sie argumentierten, dass diese in Wirklichkeit „rassisch“ geprägt sei. Dies führe zu unüberbrückbaren Unterschieden zwischen den Volksgruppen der Monarchie, was wiederum ihre Forderungen nach territorialer Autonomie und politischer Trennung legitimierte.
Pieter Judson ist ein weltweit führender Historiker der Habsburger Monarchie. In seinem Vortrag – der gemeinsam mit dem ifk Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften organisierten diesjährigen Carl E. Schorske Lecture – beleuchtet er die kolonialen Metaphern dieser nationalistischen Diskurse und zeigt damit die Beteiligung Österreich-Ungarns an globalen Praktiken imperialer Herrschaft auf.
Mit Pieter Judson (Professor für Geschichte, European University Institute, Florenz).
Hinweis Anmeldung erforderlich
Dauer ca. 90 Minuten
Kosten Gratis
Treffpunkt 3. OG, Veranstaltungsraum
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Abbildung:
© Pieter Judson