Befreite Leinwand
Alliierte Filmpolitik 1945-55
10. bis 23. April 2025 im Österreichischen Filmmuseum
Von Mitte April bis Anfang September 2025 beleuchtet die Ausstellung „Kontrollierte Freiheit. Die Alliierten in Wien“ im Wien Museum den prägenden Einfluss des von den Alliierten verordneten und gestalteten Kulturprogramms auf die Schaffung einer demokratischen österreichischen Identität. Im Österreichischen Filmmuseum soll die kleine Filmschau „Befreite Leinwand“ die besondere Form der Kulturdiplomatie zwischen „nation building“ und Exportwirtschaft aus drei Blickwinkeln in Beispielen und zum Teil mittels rarer 35mm-Filmkopien anschaulich machen.
Eine Kooperation von Wien Museum und Österreichisches Filmmuseum
Ivan Groznyj
(Ivan der Schreckliche)
Sergei Eisenstein, SU 1944–48
B: Sergei Eisenstein K: Ėduard Tissė, Andrej Moskvin M: Sergei Prokofiev D: Nikolay Cherkasov, Mikhail Zharov, Andrej Abrikosov, Serafima Birman, Vsevolod Pudovkin.
Farbe und sw, 98 min (Teil 1) + 83 min (Teil 2), Russisch mit engl. UT
Ein später Triumph. Was sich in Aleksandr Nevskij zwitterhaft ankündigt, hat sich hier großartig vollendet: die vollkommene Umwandlung der filmischen Ausdrucksweise. Macht, Terror und Einsamkeit des Zaren Ivan IV. Vom strahlenden jungen Mann der Thronbesteigung zum diabolisch lauernden Greis: Ivan, Zar aller Russen, Reichsgründer Russlands, der die gewonnene, vermehrte Macht seiner selbst und des Landes mit dem Preis despotischen Alleinseins bezahlen muss. Ein Tyrann von Shakespearescher Tragik, ausgeliefert ans Zentrum seines Reichs, das ein Gefängnis ist – das Labyrinth des Kremls, von dessen weißen Mauern und dunklen Gewölben ihn die Antlitze gemalter Heiliger wie erstarrte Epiphanien zu beobachten scheinen. Die StalinBürokratie hasste den zweiten Teil des Films, der dem Titelhelden nicht nur dämonische Größe, sondern Züge von Zweifel und Wahnsinn verleiht. Chaplin nennt Ivan Groznyj schlicht den besten je gedrehten historischen Film. (H. T.)
Hinweis Tickets nur über das Österreichische Filmmuseum
Anfahrt
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Abbildung
Österreichisches Filmmuseum, © Hertha Hurnaus