
Franz Ruhm – Papierene Kalorien und wurmige Erbsen
Der legendäre Küchenchef Franz Ruhm (1896-1966; Koch, Verleger und Autor von Kochbüchern und -zeitschriften sowie Österreichs erster Radio- und Fernsehkoch) publizierte in den Hungerjahren nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Rezeptbroschüren, die an die schwierige Versorgungslage angepasst waren und darüber aufklärten, wie man mit Ersatzlebensmitteln, unbekannten und halb verdorbenen Zutaten kochen kann. Neben diesen praktischen Tipps sind von ihm auch zahlreiche persönliche Dokumente überliefert, die sehr anschaulich vermitteln, wie er selbst und seine Familie diese Zeit des Hungerns, Frierens, Improvisierens und Hoffens auf staatliche Eigenständigkeit erlebten. Ein Teil des Nachlasses von Franz Ruhm befindet sich heute in den Sammlungen des Wien Museums.
Der Abend Papierene Kalorien und wurmige Erbsen. Küchenchef Franz Ruhm und die Hungerjahre nach dem Zweiten Weltkrieg bietet eine historische Einführung durch die Kulturwissenschaftlerin und langjährige Kuratorin des Wien Museums, Susanne Breuss. Danach liest Constanze Ruhm, Künstlerin und Enkeltochter von Franz Ruhm, aus der Korrespondenz von Franz Ruhm. Schließlich erinnert sich Schauspielerin Felicitas Ruhm, die Tochter von Franz Ruhm, im Gespräch an die Hungerjahre nach 1945.
Moderation: Peter Stuiber
Hinweis: Anmeldung erforderlich
Dauer: ca. 90 Minuten
Kosten: gratis
Treffpunkt: Im Veranstaltungsraum, 3. OG
Anfahrt: Öffentliche Verkehrsmittel, Auf Google Maps zeigen
Abbildung: Wiener Küche, Nr. 79, 1937, Seite 11 (Ausschnitt), Susanne Breuss