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Die globale Klimakrise beschäftigt nicht nur die Naturwissenschaften. Eva Horn ist Germanistin an der Universität Wien und eine der führenden Stimmen einer wachsenden Strömung in den Geisteswissenschaften, die sich dem dringendsten Problem unser Zeit angenommen hat.
Horns neues Buch leistet dabei Pionierarbeit. Sie betrachtet Klima in einer sinnlichen, kulturellen und historischen Perspektive und macht es so zum Thema einer neuartigen Imaginations- und Wissensgeschichte. Sie knüpft an ein scheinbar ad acta gelegtes Wissen über das Klima an und zeigt, welche enge Verbindung zwischen Kulturen und ihrem Klima einmal bestanden hat: Von Theorien über den Einfluss von Luft und Temperatur auf Körper und Seele über das Bild des „Luftmeers“ bis hin zu den Phantasien „kontrollierter“ Klimata.
Wenn wir heute über das Klima aus naturwissenschaftlicher Perspektive, also auf der Basis von Messungen oder Berechnungen, sprechen, übersehen wir eine alternative Tradition des Verständnisses von Klima als unmittelbare Erfahrung. Unter Rückgriff auf Medizingeschichte, Philosophie, Kunst und Literatur erinnert Eva Horn an diese große Imaginationsgeschichte des Klimas, die die Debatte um die Klimakrise neu begründen und unser atmosphärisches Sensorium schulen kann.
Eva Horn ist Professorin für Literaturwissenschaft und Kulturgeschichte am Institut für Germanistik der Universität Wien. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit Fragen einer Kultur- und Literaturgeschichte der Natur und mit dem Konzept des Anthropozäns. Sie ist Gründerin und Leiterin des Vienna Anthropocene Network und hat in den USA, Deutschland, der Schweiz und Österreich gelehrt.
Das Gespräch führt Matti Bunzl (Wien Museum).
Das Buch „Klima: Eine Wahrnehmungsgeschichte“ erschien bei S. Fischer.
Hinweis Anmeldung erforderlich
Dauer ca. 90 Minuten
Kosten gratis
Treffpunkt Im Veranstaltungsraum, 3. OG
Anfahrt
Öffentliche Verkehrsmittel
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Abbildung
Buchcover: Eva Horn, Klima: Eine Wahrnehmungsgeschichte © S. Fischer