Grafik und Malerei

Die topografische Sammlung des Wien Museums umfasst rund 25.000 Zeichnungen, Aquarelle, Druckgrafiken und Gemälde. Sie dokumentieren die Entwicklung der Wiener Stadtansichten, wobei grafische Werke aus der Zeit vom 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts den größten Teil der Sammlung bilden. 

Geht es in der Stadtdarstellung des 17. Jahrhunderts noch vor allem um die Stadt als Ganzes und Wien als Festung, ändert sich im Lauf des 18. Jahrhunderts die Wahrnehmung Wiens radikal. Neben der Gesamtansicht rücken zunehmend auch Detailansichten von Straßen, Plätzen, barocken Palästen, Kirchenbauten und Gartenpalais in den Vorstädten ins Zentrum des Interesses und finden immer größere Verbreitung. Zu den berühmtesten Beständen aus dieser Phase zählen die „Wiennerischen Prospecte“ von Johann Adam Delsenbach, Ansichtenwerke von Salomon Kleiner und die im Verlag Artaria erschienene „Sammlung der Aussichten der Residenzstadt Wien“ von Karl Schütz, Johann Ziegler und Laurenz Janscha. 

Den zeitlichen Schwerpunkt der Sammlung bilden Stadtdarstellungen und Detailansichten aller künstlerischen Niveaus aus der zweiten Hälfte des 19. und vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Besonders beliebt war damals das Genre der aquarellierten Stadtvedute: Sie dokumentierte das sich baulich rasant verändernde Wien der Gründerzeit. Herausragende Künstler wie Rudolf von Alt, der akribische Wienforscher und Autodidakt Emil Hütter sowie die Aquarellisten Erwin Pendl, Franz Poledne, Richard Moser und Franz Kopallik haben in dieser Form auch wesentlich zur Prägung eines sentimentalen „Alt-Wien“-Bildes beigetragen. Die Sammlung beinhaltet jedoch auch bemerkenswerte grafische Wien-Ansichten aus der Zeit nach 1945 wie jene von Herta Czoernig-Gobanz, die in großformatigen Darstellungen die Baustellen der Nachkriegsmoderne dokumentierte. 

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