Jenny Freissmuth
Neue Bilder 88
23. November – 22. Dezember 1988
Jenny Freissmuth
Neue Bilder 88
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Der Künstler ist sich bewußt, daß Wahrheit und Wirklichkeit an und für sich veränderlich und nicht zu definieren sind. Die Kommunikationsfreiräume in der in der Beziehung Künstler-Werk-Betrachter kollidieren mit dem Anspruch des Wissenschaftlers, durch objektive Analyse Wahrheit feststellen zu können. Das Methodenrepertoire der Kunstgeschichte unterstützt zwar die Festlegung gewisser Schemata, um rationele Nachvollziehbarkeit zu ermöglichen, läßt aber Empfindungsabläufe und das Erfassen des Ganzen außer acht.
J.Freissmuth ist eine Malerin, die emotionellen Freiraum schafft und verlangt. Sie führt Wahrheitssuche ad absurdum. Die stelbstverständlichen Titel ihrer Bilder, die verdergründige Erfassungsmöglichkeit des Dargestellten lassen ein zynisches Spiel erkennen, das mit Banalität konfrontiert.
Schon die Wahl ihrer Mittel zeigt den realten Umgang mit der Wirklichkeit, die zu banaler und immer präsenter Wahrheit erklärt wird: Grobe Jute auf einfachen Dachlatten, die Farbe teilweise dich aufgetragen, sattes Rot, Gelb und Blau dominiert, der Duktus ist großzügig, kräftig und präzise.
Der Begriff des Gesamten und die vermeintliche Möglichkeit, Wege zu einer Gesamtheit finden zu können, werden in ihrer Abgegriffenheit vorgeführt. J.Freissmuth ermöglicht Nachvollziehbarkeit ohne Erklärung, ohne Analyse. Sie lockt in die Falle der Tradition, um diese um so deutlicher in Frage zu stellen.
Sophie Geretsegger
Kurzbiographie
Jenny Freissmuth, geboren am 18. Mai 1959 in Bagdad | 1979-1983 Höhere Graphische-Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien | 1983-1986 Arbeit mit Franz West, Hemann Nitsch, Erwin Wurm, Herbert Brandl und Hubert Schmalix
Ausstellungen
1986 "Neue Bilder und Skulpturen 86", Galerie Hartmann, Wien (Einzelausstellung) | 1987 Beteiligung an "Art-87", Uno-City, Wien | "Neue Bilder 87", Pinx Galerie, Wien (Einzelausstellung)
Kontakt:
1060 Wien, Bürgerspitalgasse 28
Tel. 56 45024