John F. Kennedy
Special: Gipfel Wien 1961 Chruschtschow und Kennedy
27. Januar – 24. April 2005
John F. Kennedy
Special: Gipfel Wien 1961 Chruschtschow und Kennedy
Das Deutsche Historische Museum Berlin und das Wien Museum präsentieren die Schau "J.F. Kennedy", die den Auftakt zum Schwerpunktjahr "nach 1945“ des Wien Museums macht. Die Hoffnungs- und Symbolfigur Kennedy steht symptomatisch für die Aufbruchs-, aber auch die Krisenstimmung in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Ergänzt wird die Übernahme aus Berlin um eine "Ausstellung in der Ausstellung“, "Gipfeltreffen: Kennedy und Chruschtschow in Wien".
Mit dem "Wiener Gipfeltreffen" zwischen John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow am 3. und 4. Juni 1961 konnte sich Wien der internationalen Öffentlichkeit als Weltstadt präsentieren und sich im kalten Krieg als neutrale Begegnungszone zwischen den Blöcken inszenieren:
"Wien will wieder Weltstadt werden", verkündete die Stadt mit wiedererstarkendem Selbstbewusstsein nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags und der erfolgreichen Bewältigung der unmittelbaren Probleme der Nachkriegszeit. Erstmals besuchte ein amtierendes US-Staatsoberhaupt Österreich. Obschon die weltpolitische Bedeutung dieses Wochenendes nicht herausragend war, verankerte sich das Ereignis nachhaltig im kollektiven Gedächtnis. Begleitet von ihren Ehefrauen, Nina Petrowna und der legendären Jackie Kennedy, besichtigten die Präsidenten Wien und wurden ihrerseits als Repräsentanten und Repräsentantinnen von Ost und West für die Wiener Bevölkerung zu Sehenswürdigkeiten, auf die es einen Blick zu erhaschen galt.
Den Auftakt des Kulturprogramms bildete ein gemeinsames Gala-Abendessen in Schloß Schönbrunn, anschließend gingen die Präsidenten getrennte Wege: Für Chruschtschow war ein Besuch des "Russendenkmals" am Schwarzenbergplatz obligat. Die Kennedys wiederum demonstrierten durch ihre Teilnahme an einem von Kardinal König zelebrierten, von den Wiener Sängerknaben musikalisch begleiteten Gottesdienst im Stephansdom ihr religiöses Bekenntnis. Darüber hinaus sprach die Symbolik dieses Ortes Bände: Die Kennedys als Vertreter des "freien Westens" schrieben sich in den österreichischen Gedächtnisort der Nachkriegszeit schlechthin, den Stephansdom, ein.
Kurator:innen:
Andreas Etges
Michaela Lindinger
Monika Sommer
Wissenschaftliche Beratung:
Martin Kofler
Barbara Stelzl-Marx
Lisa Wögenstein