Begleitend zur Ausstellung „Im Alleingang. Die Fotografin Elfriede Mejchar“ im musa wurde auf Instagram ein Fotowettbewerb #Nebenschauplätze ins Leben gerufen. Inspiriert von der außergewöhnlichen Fotopionierin und ihrer Vorliebe für das Abseitige und Spröde, wurden bis 5. Mai Fotomotive aus urbanen Randgebieten, Zwischenzonen und Nicht-Orten gesucht. Mehr als 3.600 Beiträge kamen über den Zeitraum zusammen. Dass so viele dem Aufruf auf Instagram gefolgt sind, zeigt, dass auch 60 Jahre nach Mejchars Aufnahmen am Wiener Stadtrand das Thema Peripherie fasziniert. Mit dem gemeinsamen Hashtag #Nebenschauplätze wurden die unterschiedlichen Arbeiten jetzt erstmals unter einem Schlagwort sichtbar.
Aus diesem fotografischen Schatz wurden von einer Jury insgesamt 80 Bilder ausgewählt, die Assoziationsräume öffnen und zum Imaginieren einladen, obwohl kaum Menschen darauf zu sehen sind: zwei Sessel einer improvisierten Bus-Station, tapezierte Wachhunde zwischen Biotonnen an der Gartenmauer, der ungewohnte Blick durch eine Autobahnabfahrt oder ein eingezäunter Schotterhaufen. Einzelne Aufnahmen sind eine direkte Hommage an Elfriede Mejchar wie der rotsandige Weg vor der Ziegelfabrik.
Im Rahmen einer Preisverleihung wurden die drei besten Fotos ausgezeichnet: Den ersten Platz erhält Christoph Gorka, der mit seinem Bild vom Laaer Berg den südlichen Stadtrand Wiens monumental einfängt, gefolgt von Christa Kaltenbrunner, deren einfühlsame Komposition einer verlassenen Tankstelle mit weitem Himmel den Strukturwandel sichtbar macht. Den dritten Platz belegt Elisabeth Rosenberger mit humorvollem Blick auf Diskrepanz zwischen Versprechen und trivialer Alltagswirklichkeit im urbanen Raum.
Alle 80 Fotos des Wettbewerbs sind noch bis 1. September in der aktuellen Ausstellung im musa zu sehen.
In Kooperation mit dem C/O Vienna Magazine
📌Wettbewerb
21. März bis 5. Mai
Preisverleihung 19. Juni 2024, 18:30 Uhr im musa