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    Schöne Aussichten

    Die berühmten Wien-Bilder des Verlags Artaria

    10. Mai – 4. November 2007

    Schöne Aussichten

    Die berühmten Wien-Bilder des Verlags Artaria

    10. Mai – 4. November 2007
  • Prachtvolle Bilddokumente

     

    Zu den wichtigsten und prachtvollsten Bildquellen der Geschichte Wiens zählt die "Sammlung von Aussichten der Residenzstadt Wien", die ab 1779 im Verlag Artaria erschien. Es handelt sich dabei um 57 kolorierte Umrissradierungen, gezeichnet und gestochen von Carl Schütz, Johann Ziegler und Laurenz Janscha. Vor allem die Erstausgaben sind Höhepunkte der Wiener Grafikgeschichte.

    Als Zeitfenster für Wien um 1800 sind die Veduten von unschätzbarem Wert. Denn mit jedem der "perspectivischen Prospecte" erschließt sich dem Betrachter ein Teil des lebendigen Stadtorganismus. Im 18. Jahrhundert wuchs die k. k. Residenzstadt architektonisch in die Höhe und breitete sich mächtig in Vorstädte wie Josefstadt oder Wieden aus.

    Kirchen, Adelspaläste und bürgerliche Stadthäuser entstanden, dazu kamen Institutionen wie das Allgemeine Krankenhaus und Stätten der Forschung wie das Josephinum, eine medizinische Lehranstalt für den militärischen Nachwuchs.

     

    Mitwachsen mit der Zeit

     

    Neue prächtige Gebäude wurden auf den Wien-Ansichten von Artaria ebenso dokumentiert wie die erstmals für das Volk geöffneten Grünerholungsgebiete (Augarten, Prater). Gemäß der Aufklärung präsentieren die Veduten das Bild einer neuen Zeit. Bürger flanieren selbstbewusst neben Adeligen, Bücher lesende Männer zeugen von Bildungsidealen.
    Die Künstler waren sichtlich bewegt von den Idealen des aufgeklärten Absolutismus, wie er insbesondere von Joseph II. verkörpert wurden. 

    Der "Clou" der erfolgreichen Bilder ist ihr "Mitwachsen" mit der Zeit. Bis 1846 gab es Neuauflagen, bei denen alte Details aus den Kupferplatten "gedeckt" und neue hinzugeätzt wurden – von Bauwerken bis zur jeweils aktuellen Mode der Figuren. 

    Herzstück der Ausstellung sind die handkolorierten 57 Ansichten von Schütz, Ziegler & Janscha, dazu kommen jene farblich subtilen Aquarelle, die als Vorlagen dienten, aber auch Beispiele anderer Künstler, die ein neues Bild der Großstadt um 1800 vermittelten.

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