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    Ulrich Eigner

    It's There

    17. November – 11. Dezember 2010

    Ulrich Eigner

    It's There

    17. November – 11. Dezember 2010
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    1010 Wien, Felderstraße 6–8
    1010 Wien, Felderstraße 6–8

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    It’s there – There it is
    Mach Dir mal nichts vor hier auf Deinem Planeten,
    Deine Mauern im Gehirn kannst Du nämlich wegbeten.
    Du mußt Dein ganzes Denken nun endlich erweitern, …
    Was es ist, was es ist, es ist was es ist, was es ist, was es ist, ja was ist denn dies?*

    Das Offensichtliche ist immer, und doch niemals, das Offenkundige.

    Die farbige Fotografie, ihre lineare realistisch dokumentarische Offenheit verführt den Bildinhalt für ‘bare Münze’ zu nehmen – eine Wolke am Himmel, Milch im Becher, Berg im Nebel, der Betrachter beschreibt was er sieht. Nicht weißes Gebilde vor blauem Hintergrund, nicht weißes Gefäß mit weißer Flüssigkeit, nicht bewegte Grautöne sondern der Name für das was man sieht und erkennt, weil man es eben kennt aus der eigenen Lebenswelt.

    Da gibt es keine verborgenen Geschichten, sondern allbekannte Zeichen: Erdhügel im grünen Gras, Jagdtrophäen, Hirsch, Steinbock, Reh, montiert an der Holzwand, Rucksack und Steigpickel am Gipfel eines Berges mit Blick ins Tal, die Kuh im Gras, blühende Bäume mit Spaziergängern, Steinhalden und Akkordeon mit Enziandekor.
    Das einzelne Foto prahlt mit seiner Behauptung Abbildung der Wirklichkeit zu sein, Realität wiederzugeben, ungeachtet dessen ob sie gemacht, konstruiert oder vorgefunden, imaginäres Artefakt oder ‘objet trouvé’ ist. Aber „was entsteht zwischen den einzelnen Bildern?” Die Foto Sequenzen heben jegliche populären Annahmen von der Beschaffenheit der Fotografie und ihrer Fähigkeit die Realität wiederzugeben unangestrengt auf, mit spielerischer Leichtigkeit hinterfragen sie scheinbare Eindeutigkeiten von Bild und Inhalt. Die Akkumulation von Zeichen, Symbolen und Referenzen verweist auf das Verhältnis von Wahrnehmung und Bedeutung, auf das Spannungsfeld von Betrachter und Betrachtetem, voll Konnotationen und Assoziationen – verdichtete Interpretationen, Schaffen immer neuer Bedeutung.

    Und es gibt doch Geschichten – die, die Betrachter mit sich tragen, und jeder Einzelne versteht was sie/er, mittels der eigenen Kodes, erlernt in den individuellen und kollektiven Lebenswelten, sieht. Da ist der Turm aus Dominosteinen mit dem Mädchen plötzlich ein Standfoto aus dem ‘Wizard of Oz’ oder doch eine Illustration für ‘Alice in Wonderland’? Der junge Mann mit Pelzhut und Steinschleuder eine fotografische Reinterpretation der Rennaissance-Portraitmalerei und die Marterl oder Bildstöcke, Wegkreuze und Betsäulen mit frischen Blumen, verrosteten Steigeisen und Fotos sind Kommemorationstätten der Toten einer Gemeinde oder der Familien, für die abgestürzten Bergsteiger, die im Nebel veirrten Wanderer. Da ist die „Spurensuche nach der ‘menschlichen Geographie’ im Sinne von Yi-Fu Tuan, der Bindung und Beziehung von Menschen an Orte, oder auch die Erfahrung der Alpen als eine eigene Kindheitserinnerung, das In-die-Berge-gehen mit dem Vater als Baby in der Trage; Bezugswelten, die eigenen und die der Anderen”.

    Ulrike Davis-Sulikowski


    Kurzbiographie
    Ulrich Eigner geboren 1973 in Wien / 1992–2001 Studium Psychologie, Universität Wien / 2000–2002 Studium am fotoK – Verein für Fotografie und Kunst, Wien (Martin Scholz, Pascal Petignat) / 2004 Fulbright Fellow für die akademischen Jahre 2004–2007 / 2004– 2007 Graduate Studies in Documentary Photo graphy, Illinois State University, USA, Diplom Master of Fine Arts 2007 / 2007 Gründungsmitglied Borderland Collective (www.borderlandcollective.org) / 2008 Gewinner First Inter - national Portfolio Review, Wien (anika handelt) /

    Ausstellungen (Auswahl)
    2009 „The Myth of the Cowboy“, Schauraum anika handelt, Wien / „West“, Anzenberger Gallery, Wien / „American Roadscapes“, Galerie Artbits, Wien / 2008 „Change. From Isolation to Inclusion“, VSA North Forth Art Center, Albuquerque, NM, USA / „New Documentary Talent“, Host Gallery, London / 2007 „The Myth of the Cowboy“, Diplomausstellung Illinois State University, Normal, IL, USA / „Vernacular Sightings“, San Angelo Museum of Fine Arts, San Angelo, TX, USA / 2006 „West Texas Photographs“, Transpace Gallery, Normal, IL, USA / „Blue Sky, Black Earth“, Northern Illinois University Art Museum, DeKalb, IL, USA /

    Publikationen (Auswahl)
    2009 „The Cowboy and Consumption“ in Anzenberger, R.M. (Hrsg.). West. Heidelberg: Kehrer / „Mothers and Kids“, Wiener Zeitung Galerie / 2008 „Change: From Isolation to Inclusion“, Inclusion Europe (Hrsg.) / Gastvorträge über Fotografie (Auswahl) Texas State University (San Marcos, TX, USA) / Webster University (Wien) / Amerikahaus (American Embassy, Wien)

    Kontakt:

    uli@ulricheigner.com | www.ulricheigner.com

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