Sándor Békési

Kurator

Vorgestellt 35 │ März 2022

 

 

Mit Dir kommen wir in der neuen Dauerausstellung des Wien Museums ins Kapitel zur Nachkriegszeit, 1945 bis 1989.

Es geht ja nur um viereinhalb Jahrzehnte, das klingt nicht nach sehr viel. Aber es ist eine Periode, die recht komplex ist. Auch die Kolleg:innen, die hier mitarbeiten, sind nicht wenige und vertreten vielfältige Kompetenzen und Zugänge.

 

Wie viele Kolleg:innen arbeiten denn an diesem Kapitel mit? Du bist der Gesamtverantwortliche?

Ja, man könnte sagen, so wie Niko Wahl für das gesamte 20. Jahrhundert, bin ich hier sozusagen im Kleinen Koordinator und teilweiser Kurator zugleich. Es gibt insgesamt elf Subkapitel mit thematischen Vertiefungen. Manche von ihnen wurden im Wesentlichen von mir allein kuratiert, manche in enger Zusammenarbeit mit Niko, der sich generell in diesem Kapitel am Anfang konzeptionell, aber auch in der Objektauswahl stark eingebracht und wichtige Impulse gesetzt hat. Einige Subkapitel wurden hingegen hauptverantwortlich von anderen wie Gerhard Milchram, Ursula Storch oder Berthold Ecker erarbeitet – in Rücksprache mit Niko und mir. Bei einzelnen Themenschwerpunkten haben wir auch die Meinung und Expertise von weiteren Kolleg:innen wie Martina Nußbaumer, Susanne Breuss und Werner Schwarz eingeholt. Also ein recht komplexer Entstehungsvorgang mit viel Austausch und Abstimmung untereinander. Es war nicht leicht, alle Ansätze und Themen strukturell und inhaltlich unter einen Hut zu bekommen und eine Gesamterzählung beziehungsweise übergreifende Thesen für das Kapitel zu finden.

 

Worin besteht die inhaltliche Komplexität?

Das ist ein Zeitraum, der ganz unterschiedliche Phasen der Stadtgeschichte abdeckt: vom Nachkriegselend über den Wiederaufbau und die „Wirtschaftswunder“-Jahre bis hin zur sogenannten Postmoderne der späten 70er und 80er Jahre. Oder, wenn wir es anders formulieren möchten: In dieser Periode ging es im Alltag zuerst darum, bloß zu überleben, nicht zu hungern oder zu frieren, dann immer häufiger darum, welchen Kühlschrank oder welches Moped kaufe ich, und noch später: wo parke ich mein Auto? Bleibe ich in der alten, inneren Stadt oder soll ich an den Stadtrand ziehen, in eine neue Satellitensiedlung, in eine moderne Wohnung oder gleich in ein Einfamilienhaus außerhalb Wiens?

 

Und das spiegelt sich auch in der Rolle der Stadtverwaltung wider?

Genau. Zuerst ging es für die Verantwortlichen in Politik und Planung darum, genügend Wohnraum zur Verfügung zu stellen, dann nach 1960 diesen in Form des industriellen Montagebaus schnell und günstig zu verbessern, die Grundrisse den Bedürfnissen anzupassen, den Stadtrand zu erschließen. Großräumige Grünanlagen wurden geplant, die Wohnhäuser mit Bad, Balkon, Zentralheizung und Lift ausgestattet. In den 70er Jahren gab es einen Paradigmenwechsel, weg von der einseitigen Stadterweiterung und hin zur Orientierung auf die alte Stadt und ihre Erneuerung.

 

Gibt es besondere historische Ereignisse, an denen Ihr euch orientiert?

Wichtige Eckpunkte bilden freilich das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Wiens, das Ende der Besatzungszeit beziehungsweise die Neuordnung der Stadtgrenzen Mitte der 1950er Jahre. Das Kapitel orientiert sich aber insgesamt weniger an Ereignisgeschichte oder an politischer Geschichte im engeren Sinne, sondern eher an Prozessen, Strukturen und Phänomenen, auch denen des Alltags. Vereinzelt gibt es Objekte, die Ereignisse darstellen, wie die Wiedereröffnung der Staatsoper, den Wahlslogan „Wien wird wieder Weltstadt“, den Anschlag auf die OPEC-Zentrale, die Besetzung der Arena oder den Abriss der Rauchfangkehrerkirche.

 

Das Kapitel endet 1989. Ist die Zäsur das Ende des Kalten Kriegs, die Öffnung des Ostens?

Ja, das nächste Kapitel beginnt dann genau mit der Ostöffnung und ihren Folgen für die Stadt. Diese Zäsur schlägt sich jedoch in Kapitel 12 weniger nieder als das Kriegsende von 1945. Wir haben hier gewisse thematische Schwerpunkte wie Stadtentwicklung, Wohnen, Konsum, Mobilität, Migration und Internationalisierung, Protest und Kunst, die mehr oder weniger aufeinander chronologisch aufbauen, aber insgesamt keiner strengen Chronologie folgen.

 

Du bist in Budapest geboren, wann kamen Du und Deine Familie nach Österreich?

Ich kam alleine als Zwanzigjähriger, im Jahr 1982, und wollte frei studieren.

 

Dann hast Du ja genau diese Ostöffnung erlebt. Zumindest ihre Vorboten, die Ungarn bekamen ja erst 1988 die völlige Reisefreiheit zurück.

Ja, ich kam in einer Zeit nach Wien, die ich heute für unsere neue Dauerausstellung erforsche. Und ich habe die Stadt wahrscheinlich anders erlebt als die meisten Wiener:innen. Wien war ja damals viel grauer als heute. Für mich wirkte die Stadt aber, im Vergleich zu Budapest, dessen innere Stadtteile noch mehr vernachlässigt waren, immer noch bunt und frisch. Vermisst habe ich zwar das schöne Donauufer, dafür war ich von der neuen und attraktiven U-Bahn beeindruckt.

 

Du warst sicher nicht der einzige Ungar in Wien.

Im Gegenteil, auf der Mariahilfer-Straße hatte man damals schon teilweise das Gefühl, wieder in Budapest zu sein. Ab 1988 kamen natürlich noch mehr ungarische Einkaufstourist:innen.

 

Wenn 1989, mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs, eine zeitgeschichtliche Zäsur war, könnte man 2022, angesichts des Ukraine-Kriegs, wieder von einer Zäsur sprechen?

Schaut danach aus. Neben Gefühlen der Wut, Verzweiflung und Ohnmacht beschäftigt mich dabei die Frage, warum man viele Sanktionsmaßnahmen, die man jetzt gegen die russische Aggression trifft, nicht schon Jahre vorher setzte, und ob ein solches konsequenteres Vorgehen nicht die heutige Situation hätte verhindern können. Putin hat bereits in Grosny, Aleppo oder auf der Krim gezeigt, wozu er fähig und bereit ist…

 

Der Zeitenwechsel hat also vor sieben Jahren schon stattgefunden? Und wir haben ihn bisher einfach ignoriert?

So könnte man das auch sehen. Das führt uns zurück ins Museum. Wir beschäftigen uns in diesem Kapitel auch mit sogenannter kontrafaktischer Geschichte. Wir zeigen einerseits, was passiert ist bzw. wie man diese – auch neu – interpretieren kann. Punktuell thematisieren wir aber auch Vorhaben, die nicht stattgefunden haben. Wie etwa die seit den 1980er Jahren geplante, aber abgesagte Weltausstellung in Wien und Budapest, die man auch als ein gescheitertes Großprojekt der Internationalisierung der Stadt bezeichnen könnte.

 

Was hätte noch stattfinden sollen, tat es aber nicht?

In der Zeit des Wiederaufbaus gab es stellenweise die Möglichkeit, die Stadt komplett neu zu denken. Dazu gab es auch Wettbewerbe, wurden Preise vergeben. Wir zeigen dazu als Beispiel den vom Krieg schwer getroffenen Donaukanal. Der gesamte Bereich hätte neu konzipiert werden können, aber keiner der Entwürfe ist umgesetzt worden – aus verschiedenen Gründen. Das wäre aber eine Chance für die Stadtentwicklung gewesen und ist jetzt ein Beispiel für nicht-stattgefundene Geschichte.

 

Es gibt in der Dauerausstellung immer neben dem zeithistorischen Titel, also 1945 bis 1989, einen Thesentitel, der Eure Fragestellungen beschreibt. Wie lauter er in diesem Kapitel?

„Zwischen den Welten.“ Das ist der Haupttitel. Und die Epochenbezeichnung: „Vom Wiederaufbau bis zur Ostöffnung.“

 

Welche Welten sind gemeint?

Es war nicht einfach, für diese komplexe Zeitspanne einen Titel zu finden. Er bezieht sich zum einen auf Wiens geopolitische Lage zwischen Ost und West, aber auch auf Wiens spezifische Position im Spannungsfeld von Beharrung und Erneuerung oder zwischen Extremen der Modernisierung. Gab es einen „Wiener Weg“ der Stadtentwicklung und was macht ihn aus? Nun finde ich, dass dieser nicht einfach die Kopie internationaler Trends oder eines bestimmten Modells war, sondern vielmehr ein vergleichsweise moderates Austarieren und Anwenden verschiedener Möglichkeiten. Es kam selten zu radikalen Lösungen: So gab es hier kaum großflächige Kahlschläge in alten Stadtteilen oder so massive Stadterweiterungsgebiete in Plattenbau wie in anderen west- oder osteuropäischen Städten. Zugleich erwies sich der zögerliche „Wiener Weg“ der Modernisierung in gewissen Bereichen auch als innovativ.

 

Was ist in diesen Jahren gelungen? Ich würde meinen, das war genau das Moderate.

Eine meiner Erkenntnisse aus der Arbeit war, dass eigentlich vieles, was Wien heute so auszeichnet und lebenswert macht, in dieser, vielleicht etwas unterschätzten Epoche geschaffen wurde. Zumindest die Grundlagen dafür. Wie die Donauinsel, das größte Freizeitareal in einer Großstadt. Oder eine attraktive U-Bahn, die heute das Lieblingsverkehrsmittel der Wiener:innen ist. Das Modell der sanften Stadterneuerung, das auch international Schule macht. Wo es darum geht, die alten Stadtteile zu sanieren, ohne dass die dort Ansässigen „vertrieben“ werden. Unser heutiges, buntes Bild der gründerzeitlichen Stadt ist ab den 80er Jahren entstanden, durch die Sanierungen seitens der öffentlichen Hand selber oder durch Fördermaßnahmen. Natürlich gab und gibt es hier auch Gentrifizierungsprozesse, aber nicht vergleichbar mit Berlin, Paris oder London.

 

Die diversen Bewohner:innen selber beeinflussen ja auch die Stadtentwicklung.

Eine andere wichtige Erzählung für uns ist, dass die Stadt nicht nur von der Politik und der Verwaltung gestaltet wurde, sondern zunehmend auch von den Stadtbewohner:innen selbst. In den 70er Jahren begann in der Stadtverwaltung ein Paradigmenwechsel hin zu mehr Umweltbewusstsein, zu mehr Öffnung und Partizipation. Dies wurde aber auch verstärkt eingefordert, durch Proteste und Unterschriftenaktionen, bis hin zu Selbstermächtigungen aus der Bevölkerung wie die Besetzung der Arena oder die Gründung von selbstverwalteten Kultur- und Jugendzentren. So entstand eine Art Wechselwirkung oder Parallelität zwischen Stadterneuerung „von oben“ und „von unten“ oder zwischen „geplant“ und „spontan“.

 

Sicher hat auch die erste Gastarbeiterwelle das Stadtbild und das Leben in der Stadt beeinflusst. Gab es noch andere, quasi von außen kommende Faktoren?

Natürlich gleich zu Beginn unseres Kapitels die Besatzungszeit, das war ein Korsett, die Aufteilung in die vier Besatzungszonen. Die Stadtgrenzen waren damals auch noch nicht ganz eindeutig. Erst 1954 wurde „Groß-Wien“ von 1938 teilweise rückgängig gemacht, und die Grenzen des heutigen Wiens wurden festgelegt. Dann gab es übergreifende Phänomene und internationale Einflüsse wie die entstehende Konsumgesellschaft oder die funktionalistische Stadtplanung und die Breitenmotorisierung. Auch die beginnende Arbeitsmigration aus Südosteuropa und der Türkei war zum einen ein wichtiger Beitrag zum Wirtschaftsaufschwung, andererseits auch Teil der Internationalisierung der Stadt, quasi „von unten“ (hier im sozialen Sinn) – im Gegensatz zur Internationalisierung Wiens „von oben“ durch internationale Organisationen wie UNO, Atomenergiebehörde oder OPEC. Die einfachen Migrant:innen zogen notgedrungen oftmals gerade in jene heruntergekommenen Stadtviertel, die zahlreiche Wiener:innen vorher verlassen hatten, um an den Stadtrand oder ins suburbane Umland zu ziehen, und haben diese damit wiederbelebt.

 

Über welche Objekte erzählt Ihr die Nachkriegszeit bis 1989?

In jedem Subkapitel gibt es ein, zwei Leitobjekte, angefangen vom CARE-Paket aus den Nachkriegsjahren oder dem Gemälde des entstehenden neuen Westbahnhofs in der Wiederaufbau-Ära. In anderen Subkapiteln ist dies die Jacke der „Krone“-Zeitungskolporteure oder das Original-Planungsmodell des „Planquadrates“, ein Pionierprojekt der Stadterneuerung und Bewohnerbeteiligung. Im Bereich Stadterweiterung durch neue Großwohnanlagen wird das eindeutig schwerste Objekt dieses Kapitels, ein stattliches Betonstück, ausgestellt.

 

Dieses Betonstück war ein Nachzügler, eigentlich hattet Ihr die Objektauswahl im Wesentlichen schon abgeschlossen.

Eigentlich war es von Anfang an eingeplant, wir wussten nur nicht, wo wir es herbekommen sollten. Die zahlreichen Plattenbauten dieser Zeit, die es nicht nur im Ostblock gab, werden ja in Wien nicht abgerissen, sondern saniert. So war es eine glückliche Fügung, dass in der Gemeindebauanlage Handelskai Nr. 214 zumindest die dazugehörige Hochgarage abgerissen wurde und wir uns das fast eine Tonne schwere Stück Stahlbeton sichern konnten. Es demonstriert zudem DAS Baumaterial des 20. Jahrhunderts – im Unterschied zu den gründerzeitlichen Ziegeln – und leitet auch zum Thema Mobilität in der Ausstellung über. Denn die Stadterweiterung beförderte die Automotorisierung, waren doch die großen Wohnanlagen lange Zeit meist schlecht an den öffentlichen Verkehr angebunden. 

 

Kommen wir zur Ausstellungsarchitektur, wie sieht diese aus? Sie wird ja gerade ausgeschrieben, um Anfang 2023 eingebaut zu werden.

Die Gestalter:innen haben hier vor allem Themen wie Bauen, Wohnen und Konsum an der Schnittstelle zwischen privat und öffentlich aufgegriffen. Dies zeigt sich etwa in durchgehenden formalen Elementen und Analogien zum modularen Regalsystem oder zum Baugerüst. Die Materialisierung nimmt ebenfalls Bezüge aus der Zeit auf, wie zum Beispiel hölzerne Straßenbahnsitze oder Resopal-Oberflächen.

 

Verlassen wir die neue Dauerausstellung, bleiben aber in der Stadtentwicklung und kommen vor das Wien Museum. Du hast gerade mit Friedrich Hauer die neue Bauzaun-Ausstellung eröffnet, Luftschrägaufnahmen von Großbaustellen in der Nachkriegszeit. 100.000 Zugriffe hatte der Artikel darüber auf orf.at. Hättest Du mit diesem Interesse gerechnet?

In diesem Ausmaß vielleicht nicht, aber das öffentliche Interesse gilt dabei nicht nur den historischen Baustellen. Das Thema ist ja sehr anschlussfähig an Entwicklungen in der Gegenwart.

 

Welche von den elf Großbaustellen, die Ihr hier zeigt, hat die Stadt am prägendsten verändert?

Ganz klar die Donauinsel mit dem Entlastungsgerinne, das war von der Fläche her die größte Umgestaltung der Stadt in einem Einzelprojekt seit 1945.

 

Und hast Du auf diesen Luftaufnahmen, die oft Wimmelbildern ähneln, auch etwas Neues entdeckt?

Man sieht einiges, was man vor Ort nicht so leicht erkennt, wie zum Beispiel die Dimensionen der Tiefgarage bei der Schottentor-Passage, oder Dinge, die in der Zwischenzeit verschwunden sind, wie etwa die zahlreichen Unterführungen am Praterstern. Sie dienten vordergründig dazu, Fußgänger:innen ein sicheres Überqueren zu ermöglichen, waren aber letztlich Teil der „autogerechten Stadt“. Ein Überqueren an der Oberfläche war nicht mehr möglich, die Straßen selber gehörten nun den Autos. Das wurde dann in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Neuorientierung hin zur fußgängerfreundlicheren Stadt vielfach zurückgenommen. Heute gibt es dort wieder Zebrastreifen.

 

Apropos Baustelle: Wie geht’s Dir mit der Wien Museum-Baustelle? Heute sieht man ja schon gut die neuen Dimensionen, die das Museum haben wird.

Ja, die sind schon sehr beeindruckend. Auch, dass das neue Obergeschoss statisch funktioniert. Das wirkt alles so fragil, vor der „Ingenieurskunst“ empfinde ich daher großen Respekt! Was auch sicher eine Attraktion wird, ist die Halle mit dem Mix an Großobjekten. Auch wenn mir das alte Atrium als leicht zugänglicher und architektonisch interessanter Veranstaltungsort abgehen wird.

 

In der Halle betreust Du selber Großobjekte.

Ja, mit nicht weniger als drei Großobjekten, die ich dort kuratorisch mitbetreue, bin ich vermutlich der „Hauptleihgeber“ in diesem Bereich der Dauerausstellung: Diese sind das Galacoupé des Bürgermeisters, die Südbahnhof-Schrift und das große Modell vom Stephansdom – letzteres an sich ein Architekturmodell, auch von besonderer stadt- und kulturgeschichtlicher Relevanz.

 

Und die zwei großen Stadtmodelle in der Ausstellung gehören auch zu Deinen Sammlungszuständigkeiten! In diesem Jahr soll der Bau größtenteils fertiggestellt werden, im Frühjahr 2023 ziehen wir zurück. Freust Du Dich darauf?

Es wird schön, wieder an einem zentralen Ort zu sein und zu arbeiten. Und den Karlsplatz liebe ich. Das ist für mich immer noch der urbanste, vielschichtigste und heterogenste Platz von Wien. Man sieht es auch in der Bauzaun-Ausstellung: In den 70er Jahren wurde der Karlsplatz zur sechsspurigen „Schnellstraße“ ausgebaut, daneben entstand hier zur gleichen Zeit eine der ersten und größten verkehrsberuhigten Zonen einschließlich der Parkanlage.

 

 

 

Sándor Békéski, geboren 1962 in Budapest. Studium der Geschichte, Geografie sowie Wissenschaftstheorie und -forschung in Wien, Promotion 2004. Absolvent des Interdisziplinären Projektstudiums „Kultur und Umwelt” an der Universität Wien und des interuniversitären Instituts für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) 1996 bis 1998. Research Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) 2005. Seit 2006 Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, seit 2012 im Fachbeirat des Straßenbahn- und Verkehrsmuseums der Wiener Linien. Seit 2004 Kurator am Wien Museum im Department Topografie und Stadtentwicklung. Seine thematischen und Sammlungszuständigkeiten sind Kartographie, Stadtansichten (Grafik und Malerei), Ansichtskarten, Modelle, Infrastruktur, Stadtmöblierung, Umwelt-, Stadtplanungs- und Verkehrsgeschichte. Letzte Ausstellungen waren „Wien von oben. Die Stadt auf einen Blick“ 2017 (gemeinsam mit Elke Doppler). Zahlreiche Publikationen und Vorträge.

 

Für die neue Dauerausstellung ist Sándor Békési für das Kapitel 12, 1945-1989, „Zwischen den Welten. Vom Wiederaufbau bis zur Ostöffnung“ verantwortlich.

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